Digitale Medien

Wer beherrscht die ›fünfte Gewalt‹?

© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

Mit Blick auf die ›sozialen Netzwerke‹, das Internet und die digitalen Medien überhaupt sind weiterhin große Erwartungen verbunden, es herrscht Goldgräberstimmung, was die kommerziellen Möglichkeiten angeht. Vom Schlagwort ›Digitalisierung‹ geht ein buntes Glücks- und Freiheitsversprechen aus: Worte, Töne, Bilder lassen sich mit einer unbegrenzten Menge Mensch tauschen. Nachrichten, Informationen und Wissen sind frei zugänglich, ebenso alle Arten von Spiel und Unterhaltung.

Militär und Justiz heute

© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

Die Militärjustiz des »Dritten Reiches« hat mehr als 15.000 Todesurteile wegen Fahnenflucht verhängt. Die zum Zeitpunkt der Veranstaltung im Neubau der Universitätsbibliothek / Bereichsbibliothek am Westerberg gezeigte Ausstellung »›Was damals Recht war …. ‹. Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ließ tief blicken in ein System justizieller Disziplinierung, Bestrafung und Vernichtung, das die ihm unterstehenden Personen als Werkzeuge ohne Eigenrecht behandelt hat.

Brexit, Trump und »Populismus«

© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

Die Schlagworte im Titel des Friedensgesprächs standen für aktuelle Befürchtungen in Europa und den USA: Brexit, die Aufkündigung der Mitgliedschaft in der EU durch Großbritannien, der Wahlsieg des ›verrückten‹ Präsidentschaftskandidaten Trump in den USA und der Aufstieg ›populistischer‹ Parteien und Bewegungen beherrschten die Debatten.

Modell Costa Rica? – Bildung statt Armee!

Schule und Erziehung haben in der costa-ricanischen Politik einen hohen Stellenwert. So wurde anlässlich der Abschaffung der Streitkräfte durch die Verfassung von 1949 entschieden, dass der bis dahin für das Militär ausgegebene Betrag, rund 6 % des Bruttoinlandsproduktes, künftig für Schule und Ausbildung vorzusehen sei. Der Bildungsstand ist – bezogen auf Lateinamerika, aber auch im weltweiten Vergleich – relativ hoch und das Schul- und Ausbildungssystem weit entwickelt.

Generationengerechtigkeit, Altersarmut und demographischer Wandel

© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

Danse macabre? – Mathematik und Statistik der Rentenversicherung rechnen mit Leben und Tod. Die arbeitenden Jungen müssen für die erschöpften Alten bis zu deren Ende zahlen, so sieht es das Umlagesystem vor. Der gerechte Ausgleich zwischen den Generationen besteht darin, dass jeder mal in der einen Rolle ist, dann in der anderen. »Altersarmut« ist nur in gesetzlich zulässiger Höhe vorgesehen, »demografischer Wandel« macht die Neujustierung der Stellschrauben des Systems erforderlich. – Soweit, so funktional.

Reformation: Wirkt sie noch heute auf die Gesellschaft und das Miteinander der Religionen?

© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

Welche positiven und welche negativen gesellschaftspolitischen Folgewirkungen hat die Reformation bis heute gehabt? Als erste Assoziation drängt sich die Spaltung der Kirche und die daraus erwachsene Rivalität der Konfessionen auf, die ihren Niederschlag im Dreißigjährigen Krieg, im ›Kulturkampf‹ unter Bismarck und im andauernden Tauziehen um den ›rechten Weg‹ der Ökumene gehabt haben. Aber ist nicht auch der Westfälische Frieden dem Wirken des Protestantismus mindestens teilweise zuzurechnen? Hat die Reformation nicht zur Befreiung des Volkes von staatlicher und kirchlicher Gesinnungskontrolle beigetragen?

Was wird aus der Friedensmacht Europa?

© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

Der Frieden in Europa ist gestört – Krisenstimmung herrscht. Nach der Euphorie, die am Ende des Kalten Krieges die europäische Integration vorantrieb, machen sich Skepsis und Ernüchterung breit. Eurokrise, Schuldenkrise, Flüchtlingskrise, Globalisierungskrise; Brexit, neuer Nationalismus, Bürgerferne und weitere Gründe werden genannt. Aber eine umfassende Erklärung fehlt, und deshalb tun sich Pro-Europäer schwer, geeignete Lösungsvorschläge vorzulegen.

Der Westfälische Frieden als Denkmodell für den Mittleren Osten

© Universität Osnabrück | Elena Scholz

Der Vergleich aktueller blutiger Konflikte und der komplexen politischen Lage im Mittleren Osten mit dem Dreißigjährigen Krieg wird in Kommentaren und Presseberichten vielfach gezogen. Oft geschieht dies in erster Linie, um die scheinbare Ausweglosigkeit des Konflikts zu illustrieren – im schlimmsten Fall, um das Wegschauen zu entschuldigen. Fern eines solchen fatalistischen Rückgriffs auf die Geschichte verspricht die Auseinandersetzung mit dem Westfälischen Frieden von 1648 konstruktives Potential.