Friedenssicherung nach der Zeitenwende
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Nida-Rümelin (Philosoph und Staatsminister a.D.)
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Nida-Rümelin (Philosoph und Staatsminister a.D.)
Podiumsdiskussion mit Reiner Hoffmann (ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes), Andrea Nahles (Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit) und Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering (Präsident des Europäischen Parlamentes a.D.)
Krieg, Flucht, Vertreibung und Gewalt sind Themen, die uns seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine noch stärker als bisher präsent sind und unsere Gesellschaft intensiv beschäftigen. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist die Situation belastend und die vielschichtigen Fragen zu Krieg und Frieden sind auch im Unterricht präsent.
Immerwährendes Vergessen und Amnestie („oblivio perpetua et amnestia“) – diese beiden Universalformeln bildeten das Fundament des Westfälischen Friedensschlusses, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete. Angesichts der Bedeutung dieses historischen Friedens wird immer wieder die Frage nach dessen Übertragbarkeit auf heutige Konflikte aufgeworfen. Dem gegenüber steht die Kultur des Erinnerns und Gedenkens, die sich im 20. Jahrhundert etablierte.
Der Klimawandel und die mit ihm einhergehende Erderwärmung sind eine der größten Herausforderungen für die Menschheit im 21. Jahrhundert. Nicht nur für unsere Ökosysteme hat er schwerwiegende Folgen, sondern er wird zunehmend auch als Bedrohung für Sicherheit und Stabilität wahrgenommen. Insbesondere das Friedensgutachten der deutschen Friedensforschungsinstitute 2020 lenkte den Blick auf die komplexen und schwer abschätzbaren Konsequenzen für ein friedliches Zusammenleben.
„Jin, Jiyan, Azadî” – Frau, Leben, Freiheit: Dieser Ruf ist zum Leitmotiv der Proteste im Iran geworden, die nach dem gewaltsamen Tod Jina Mahsa Aminis am 16. September 2022 aufflammten. Unter Lebensgefahr demonstrieren seitdem in allen Landesteilen vor allem Frauen gegen staatliche Gewalt und fordern Selbstbestimmung und Freiheit. Durch das Regime werden die Proteste brutal niedergeschlagen und die Bevölkerung ist Repressionen, Gewalt und Folter ausgesetzt.
Die Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik als die Technologie der Zukunft wird unsere Gesellschaft und Arbeitswelt nachhaltig verändern. Insbesondere im Bereich der Pflege, der seit langem von einem – durch die Corona-Pandemie noch verstärkten – Notstand geprägt und mit enormen Herausforderungen konfrontiert ist, birgt die digitale Transformation großes Potenzial. Gleichzeitig existieren aber auch viele Vorbehalte und Ängste.
Antisemitismus ist in Deutschland wieder hoffähig, ja alltäglich geworden. Es sind nicht mehr nur die Internet-Hass-Kommentare weniger Hetzerinnen und Hetzer, die von Biologischen Schädlingen, Dämonischen Verursachern der Pandemie und der Klimakrise „schwurbeln“. Wie verschiedene Studien der letzten Jahre gezeigt haben, breitet sich antisemitisches Gedankengut in Deutschland aus und im Zuge der Corona-Pandemie häufen sich antisemitische Verschwörungsmythen und Holocaustrelativierungen.
Frankreich und Deutschland verbindet eine wechselvolle gemeinsame Geschichte. Nach Jahrhunderten, die von Rivalitäten und Kriegen geprägt waren, wurde mit dem Élysée-Vertrag 1963 der Weg der Aussöhnung und Begegnung beschritten und die Basis für eine enge Zusammenarbeit gelegt. 2019 wurde dieses Bekenntnis zur deutsch-französischen Freundschaft durch den Aachener Vertrag untermauert, um sich gemeinsam den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen. Der deutsch-französische Schulterschluss bildet das Fundament der Europäischen Union, und die engen Beziehungen sind für die europäische Integration von zentraler Bedeutung.