Yes, we can! – Weltpolitische Neuorientierung der Weltmacht USA?

Statements und Diskussion mit

Dr. Jackson Janes
Direktor des American Institute for Contemporary German Studies der Johns Hopkins University, Washington D.C.

Karsten D. Voigt
Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit

Gesprächsleitung
Prof. Dr. Rainer Eisfeld, Universität Osnabrück


Zuerst waren es die Untaten von US-Präsident Bush, deren Beendigung man sich von Barrack Obama versprach, dem sympathischen politischen Senkrechstarter aus den Reihen der USDemokraten: Schluss mit dem Irak-Abenteuer samt den Skandalen namens Guantanamó und Abu Ghraib! Und Schluss mit der weltpolitischen ›Einsamkeit‹, die der Vorgänger mit seiner Version des ›Kampfes für Demokratie und Menschenrechte‹, der zugleich ein »war on terror« sein sollte, herbeigeführt hatte! Ein neuer Frühling sollte auch in die deutsch-amerikanischen Beziehungen einkehren. Kaum gewählt, avancierte die heimische, später globale Finanz- und Wirtschaftskrise zur Hauptaufgabe von Barrack Obama. »Yes, we can!« – das Versprechen, seinen Wahlkampf siegreich zu bestehen, wurde zur Formel einer weltumspannenden Heilserwartung. Kommt mit dem ›Macher‹ an der Spitze der Weltmacht USA das von vielen ersehnte »Primat der Politik« dauerhaft auf die Bühne zurück? Was wird aus der europäischen Forderung, auch die Amerikaner mögen die Welt als ›multipolar‹ respektieren? Werden die USA mit der Gruppe der 20 größten Industrie- und Schwellenländer der Weltwirtschaft neuen Kredit verschaffen können? Wer muss für die aktuelle Krise zahlen, und wie sind die Auswirkungen auf die internationalen Beziehungen und den Weltfrieden?

Dr. Jackson Janes
Direktor des American Institute for Contemporary German Studies an der Johns Hopkins University in Washington, D.C., Politikwissenschaftler – Nach einem Studium in Freiburg, Giessen und Tübingen, wo er auch lehrte, leitete Janes dort von 1977 bis 1980 das Deutsch-Amerikanische Institut. Von 1980 bis 1985 war er Direktor des German Marshall Fund of the United States in Bonn. Von 1986 bis 1988 war er an der University of Pittsburgh tätig, bevor er nach Washington kam. Janes engagiert sich seit Jahrzehnten für die deutschamerikanischen Beziehungen und berät verschiedene Institutionen der US-Außenpolitik und Vereinigungen der transatlantischen Zusammenarbeit. Janes ist gefragter Kommentator für Rundfunk, TV und Presse in Deutschland und in den USA.

Karsten D. Voigt
Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt seit 1999 – Geb. 1941, Studium der Geschichte, Germanistik und Skandinavistik in Hamburg und Frankfurt. Von 1969 bis 1973 Vorsitzender der Jungsozialisten. Mitglied des SPD-Bundesvorstandes von 1984 bis 1995, Vorstandsmitglied der Sozialdemokratischen Partei Europas von 1985 bis 1994. Von 1976 bis 1998 war Voigt Mitglied des Bundestages, von 1977 bis 1998 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der NATO, deren Präsident er von 1994-1996 war. Von 1983 bis 1998 war Voigt außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Er engagiert sich u. a. im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und im Kuratorium des Berliner Aspen-Institutes.


26. Mai 2009, 19:00 Uhr, Aula der Universität Osnabrück, Neuer Graben


Bildergalerie

© Osnabrücker Friedensgespräche | Elena Scholz