Statements und Diskussion mit
Prof. Dr. Wolfgang Streeck
Direktor a. D. des Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
Günter Verheugen
Ehemaliger Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar, Potsdam
Gesprächsleitung
Prof. Dr. Roland Czada, Universität Osnabrück
Der Frieden in Europa ist gestört – Krisenstimmung herrscht. Nach der Euphorie, die am Ende des Kalten Krieges die europäische Integration vorantrieb, machen sich Skepsis und Ernüchterung breit. Eurokrise, Schuldenkrise, Flüchtlingskrise, Globalisierungskrise; Brexit, neuer Nationalismus, Bürgerferne und weitere Gründe werden genannt. Aber eine umfassende Erklärung fehlt, und deshalb tun sich Pro-Europäer schwer, geeignete Lösungsvorschläge vorzulegen. Sind wachsende ökonomische und politische Spannungen innerhalb und zwischen den EU-Mitgliedsländern die tiefere Ursache für die Integrationskrise? Liefe eine weitere Stärkung der Union auf eine Schwächung der nationalen Demokratie hinaus? Wolfgang Streeck ist prominenter Vertreter einer so begründeten EU-Kritik. Er befürchtet, dass soziale und politische Errungenschaften, die in den europäischen Wohlfahrtsstaaten erreicht wurden, auf der europäischen Ebene zunehmend verloren gehen. Günter Verheugen kennt als ehemaliger Erweiterungskommissar und Vizepräsident der Kommission die Europäische Union und ihre Verfahrensabläufe genau. – Was ist dort womöglich schief gelaufen? Hat die EU ihre Krise selbst verursacht und welche Korrekturen sind noch möglich?
26. Oktober 2016, 19 Uhr, Aula der Universität, Neuer Graben 29/Schloss
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© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski