Sterbehilfe – Antworten auf eine ethische Grenzfrage in den Niederlanden und Deutschland

Statements und Diskussion mit

Dr. Margot Käßmann
Landesbischöfin der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers

Dr. Jacob Jan Frederik Visser
Niederländisches Ministerium für Volksgesundheit, Wohlfahrt und Sport

Gesprächsleitung
Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Universität Osnabrück

Ist die gesetzliche Möglichkeit einer aktiven Sterbe­hilfe in den Niederlanden ein »schlimmer Tabubruch«, wie von der deutschen Justizministerin Däubler-Gmelin kritisiert? Oder bietet Sterbehilfe leidenden und sterbenskranken Patienten in Intensivstationen und Pflegeeinrichtungen eine Chance auf Anerkennung ihrer freien Willensentscheidung zur Lebensbeendigung und eine letzte humane Zuwendung von Ärzten und Mitmenschen? Politiker, Mediziner und Betroffene sehen auf die Niederlande, wo eine rechtliche Regelung die aktive Sterbehilfe für erwachsene Patienten ermöglicht, die ihren Todeswunsch nach langer, reiflicher Überlegung mehrfach, auch schriftlich, bestätigen.

Dr. Margot Kässmann
Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers seit 1999 – Geb. 1958 in Marburg/Lahn; Studium der Ev. Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg; 1985 zweites Theologisches Examen und Ordina­tion zur Pfarrerin, 1989 Promotion. Nach Lehr­aufträgen an der Kirchlichen Hochschule Leipzig, der Universität Marburg sowie der Evangelischen Akademie Hofgeismar war Dr. Margot Kässmann 1994 bis 1999 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Sie ist Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) der Bundesregierung.

Dr. Jacob Jan Frederik Visser
Politischer Berater im Gesundheitsministerium der Niederlande in Den Haag, Sektion Medizin-Ethik, seit 1991 – Jg. 1940, Studium der Rechtswissenschaft in Amsterdam und der Sozial-Medizin in Leiden; dann als Inspektor der Gesundheits-aufsichtsbehörde der Provinz Süd-Holland und anschließend als Direktor einer gemeinnützigen Stiftung in Dordrecht mit Verwaltung eines großen Pflegeheimes sowie zweier Seniorenheime tätig; daneben Dozent für Organisation in der Gesundheitsfürsorge sowie Gesundheitsrecht an der Fachhochschule für Krankenpflege in Leiden.

6. Juni 2002, 19:00 Uhr, Aula des Schlosses der Universität Osnabrück