Frieden mit der Natur – Oder sind die ökologischen Katastrophen programmiert?

Vortrag zum Osnabrücker Friedenstag und Diskussion in Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen anlässlich des „Tages der Vereinten Nationen“ mit

Prof. Dr. Klaus Töpfer
Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Nairobi

Gesprächsleitung
Dr. Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

»Sustainable Development«, so lautet international die Formel für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, der Energieerzeugung, des Personen- und Güterverkehrs, eines menschlichen Zusammenlebens schlechthin, wie es zur Wahrung des ›Friedens mit der Natur‹ erforderlich wäre. Klaus Töpfer, Chef der UN-Umweltbehörde UNEP, warnte schon vor Jahren vor den Risiken für die Erhaltung der natürlichen Lebens­grundlagen: »Wir sind bereits im Klimawandel. Die extremen Wettersituationen haben dramatisch zugenommen. Die Wissenschaftler können zwar noch nicht hundertprozentig nachweisen, dass dies Folgen des angeheizten Treibhauseffekts sind, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Vor allem können wir eine Ahnung davon bekommen, was uns noch blüht.« Zwar machen die ausgewiesenen Schutzgebiete immer­hin 12 Prozent der Erdoberfläche aus. Aber die Vielfalt der Arten, hat sich im globalen Maßstab dramatisch reduziert. Und die Wirksamkeit des Kyoto-Protokolls, das die Industrieländer zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes verpflichtet, ist nach der verweigerten Unterschrift der USA fraglicher denn je.

Klaus Töpfer
Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und des United Nations Office in Nairobi (UNON) im Rang eines United Nations Under-Secretary-General seit 1998. – Geb. 1938 in Waldenburg / Schlesien. Studium der Volkswirtschaftslehre, Promotion und Hochschul-Lehrtätigkeit. 1971-1978 in der Staatskanzlei des Saarlandes tätig, 1978-1985 Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Umwelt, 1985-1987 Minister für Umwelt und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, 1987-1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Seit 1989 Mitglied des CDU-Bundes­vorstandes, 1990-1998 Mitglied des Bundestages, 1994-1995 Vorsitzender der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung, 1994-1998 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, 1998-2000 Geschäftsführender Direktor des Zentrums der Vereinten Nationen für Wohn- und Siedlungswesen (United Nations Centre For Human Settlements, UNCHS/Habitat). Träger des Deutschen Umweltpreises 2002 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

24. Oktober 2003, 19:00 Uhr, Rathaus Osnabrück