Europa sieht Deutschland 2022: „Am Ufer der Freiheit“

Festvortrag zum Tag der Deutschen Einheit mit

© Elza Zherebchuk

Vitali Alekseenok

belarussischer Dirigent, Autor und politischer Aktivist


Vor zwei Jahren scheiterte in Belarus der Volksaufstand gegen den Machthaber Aljaksandr Lukaschenko. Seine umstrittene Wiederwahl, die durch die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nicht anerkannt wird, löste im August 2020 eine große Protestbewegung in Belarus aus, die mit Brutalität vom Staatsapparat niedergeschlagen wurde. Mit aller Härte und Gewalt geht die Regierung bis heute gegen politische Gegner und kritische Stimmen vor. Im Angriffskrieg, den Russland seit dem 24. Februar gegen die Ukraine führt, steht Lukaschenko an der Seite Putins und zu Beginn des Krieges bildete Belarus das Aufmarschgebiet für den russischen Aggressor.

Der aus Belarus stammende Dirigent und politische Aktivist Vitali Alekseenok, der seit 2016 in Deutschland lebt und arbeitet, schloss sich im Sommer 2020 den friedlichen Protesten für Freiheit und Demokratie an und beteiligte sich an den Kundgebungen in Minsk. Sein im vergangenen Jahr erschienenes Buch „Die weißen Tage von Minsk. Unser Traum von einem freien Belarus“ dokumentiert die Geschehnisse und den verzweifelten Kampf der belarussischen Opposition. Im Rahmen seines Vortrags beleuchtete er die Lage in Belarus, die Perspektiven der Demokratiebewegung und die belarussisch-deutschen Beziehungen im Kontext des Kriegs in der Ukraine.

Vitali Alekseenok dirigiert Konzerte und Festivals in West- und Osteuropa und ist als Juror, Komponist und Autor tätig. Im November 2022 beginnt er seine Tätigkeit als Kapellmeister an der Deutschen Oper am Rhein und hat am 15. Oktober sein Debüt als Dirigent an der Mailänder Scala. Von 2021-22 war er Chefdirigent des Monferrato Classic Orchestra in Italien. Im Juni 2021 wurde er neuer künstlerischer Leiter des Kharkiv Music Fest in der Ostukraine. Des Weiteren leitete er zuletzt von 2018-2022 das Abaco-Orchester der Universität München. Aus dem Exil unterstützt er weiterhin den Widerstand gegen das Regime Lukaschenkos und engagiert sich seit Ausbruch des Kriegs für ukrainische Geflüchtete.


3. Oktober 2022, 11 Uhr, Ratssitzungssaal im Rathaus Osnabrück


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