Europa quo vadis? – Regierbarkeit, Demokratie und Friedensfähigkeit der EU

Statements und Diskussion mit

Prof. Dr. Gesine Schwan
Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder

Prof. Volker Rittberger Ph. D.
Politikwissenschaftler an der Universität Tübingen, Vorsitzender des Stiftungsrates der Deutschen Stiftung Friedensforschung

Gesprächsleitung
Prof. Dr. Roland Czada, Universität Osnabrück


Seit Mai 2004 ist der Kreis der vorher 15 EU-Mitglieder um zehn europäische Länder erweitert. Die politische Räson der Union fordert von allen Seiten Freundschaft und gegenseitiges Wohlwollen. Zu erwartende geopolitische sowie ökonomische Vorteile – für wen? – sollen für diese Entwicklung werben. Dass der Freizügigkeit der Menschen Grenzen gesetzt bleiben, mag manche trösten und enttäuscht doch viele. Ein groß angelegter Test auf die Handlungs-, wenn nicht Lebensfähigkeit der EU hat begonnen. Alte wie junge Mitgliedsländer und ihre Bevölkerungen sehen sich neuen Wettbewerbsbedingungen gegenüber und neuen politischen Ansprüchen und Forderungen an ihre Gesetzgebung. Die gesteigerte Konkurrenz bei Löhnen, Steuern und sozialen Standards erlaubt Prognosen über schnelles Kapitalwachstum, aber auch ungekanntes Elend. Wie sind die Aussichten für Regierbarkeit, Demokratie und Friedensfähigkeit der EU?

Prof. Dr. Gesine Schwan
Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder seit 1999; Politikwissenschaftlerin – Geb. 1943, ab 1962 Stu­dium der Romanistik, Geschichte, Philosophie und Politik­wissenschaft in Berlin und Freiburg/Breisgau. Promotion 1970, Habilitation 1975, 1971 Assist.-Prof. am FB Politische Wissenschaft der FU Berlin, seit 1977 dort Professorin für Politikwissenschaft, insbesondere für politische Theorie und Philosophie, 1977-1984 und erneut seit 1996 Mitglied des Grundwertekommission beim Parteivorstand der SPD; 1985-1987 Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Politik­wissenschaft. Herausgeberin u. a. der Zeitschrift für Politikwissenschaft ab 1996. Forschungsthematik: Demokratietheorien, Politische Philosophie und Politische Kultur.

Prof. Volker Rittberger Ph.D.
Vorsitzender des geschäftsführenden Stiftungsvorstands und des Stiftungsrates der Deutschen Stiftung Friedensforschung seit 2003; Politikwissenschaftler – Geb. 1941, Jura- und Politik­wissenschaftsstudium in Freiburg und Genf, 1972 Promotion an der Stanford University. 1971 Wiss. Mitarbeiter der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Seit 1973 Professor für Politikwissenschaft, Schwerpunkt Internationale Beziehungen/Friedens- und Konfliktforschung, an der Universität Tübingen. 1978-1998 Senior Special Fellow am Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen (UNITAR), 1996 bis 2000 Mitwirkung am Projekt »The United Nations System in the 21st Century« der Universität der UN (UNU). Langjährig beratend tätig für das Auswärtige Amt, die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, den Projektverbund Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

22. Februar 2005, 19:00 Uhr, Marienkirche Osnabrück