Der Islam und der Westen: Keine Zukunft ohne Zusammenarbeit

Vortrag zum Osnabrücker Friedenstag und Diskussion mit

Prof. Dr. Mahmoud Hamdi Zakzouk
Minister für Religiöse Angelegenheiten sowie Präsident des Obersten Islamischen Rates der Arabischen Republik Ägypten

Kritische Anfragen:
Dr. Christof Haverkamp
Neue Osnabrücker Zeitung
George Khoury
freier Journalist; ehem. Deutsche Welle, Bonn

Gesprächsleitung
Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Universität Osnabrück


Begleitseminar 15:00 – 18:00 Uhr:
Islam im Westen – Probleme, Bestandsaufnahme, Lösungsansätze
Leitung: Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Universität Osnabrück
Referenten:
Mohamed Al-Orabi, Ägyptischer Botschafter in Deutschland,
Wolf D. Ahmed Aries (Hannover), Dr. Patricia Bauer (Kairo),
Dr. Frank van der Velden (Kairo)
Universität Osnabrück, Seminarstraße 20, Senatssitzungssaal

In Ägypten wird in rund 60.0000 Moscheen der Islam gelehrt und gebetet. Unter der Kontrolle des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten des Landes steht etwa ein Drittel davon, wobei dies die Finanzierung der dortigen Imame einschließt. Die übrigen Gotteshäuser sind das Aktionsfeld vieler religiöser Gruppierungen und Richtungen, darunter der 1928 gegründeten, fundamentalistischen und mehrfach verbotenen Muslimbruderschaft. Sie steht heute für die stärkste Oppositionskraft im Land: Bei den Wahlen im Jahr 2005 zogen 88 unabhängige Kandidaten dieser Glaubensrichtung, die als Partei nicht zugelassen wurde, in die Volksvertretung ein. Die Muslimbruderschaften unterhalten zahlreiche karitative Einrichtungen wie Krankenhäuser und Sozialstationen, vor allem in den ärmeren Vierteln. Armenspeisungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche verschaffen ihnen besonders aus ärmeren Schichten Unterstützung. Im Wahlkampf befürworteten die Vertreter der Muslimbrüder ausdrücklich die Grundsätze von Demokratie und Pluralismus. Dennoch warnen zahlreiche Stimmen vor dem wachsenden Einfluss der Muslimbrüder auch in Europa. Vor diesem Hintergrund steht der Vortrag in deutscher Sprache und die anschließende Diskussion unter dem Motto »Der Islam und der Westen: Keine Zukunft ohne Zusammenarbeit« zum Osnabrücker Friedenstag.

25. Oktober 2007, Kongress-Saal der Stadthalle