Ausführende: Osnabrücker Symphonieorchester
Violine: Dainis Medjanik
Leitung: Christopher Lichtenstein
Einführung: Prof. Dr. Stefan Hanheide, Universität Osnabrück
Gespielt werden Werke von Karl Amadeus Hartmann, Pavel Haas und Arthur Honegger.
Sonntag, 5. Oktober 2025, 18 Uhr, Aula der Universität, Neuer Graben 29/Schloss
Die drei Werke nehmen Bezug auf den Zweiten Weltkrieg, der vor 80 Jahren endete. Sie enthalten bekannte Melodien, die eine Botschaft von kultureller Identität und Widerstandskraft mitteilen. Karl Amadeus Hartmann begann sein Concerto funebre im Juli 1939 mit Blick auf die Tschechoslowakei, die schon am 15. März des Jahres von den Deutschen besetzt worden war. Darin zitiert er u.a. einen berühmten Hussitenchoral aus dem 15. Jahrhundert, ein musikalisches Symbol der böhmischen Nation mit ihrer Würde und Widerstandskraft. Schon Dvořák und Smetana haben ihn verwendet. Pavel Haas schrieb seine Studie für Streichorchester 1943 im KZ Theresienstadt. Auch er bekennt sich mit Melodien zu seiner tschechischen Heimat und seinem Judentum. Arthur Honeggers 2. Sinfonie entstand Ende 1941 unter dem Eindruck der deutschen Besatzung in Paris. Er spricht selbst von einem Choral am Ende seines Werkes, der mit Bezug auf J. S. Bach Hoffnung und Zuversicht zum Ausdruck bringen soll.