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Presseinformation
31. Mai 2006

 

Empörung in den Städten?

Sozialer Friede heute in Frankreich und Deutschland

Das zweite diesjährige Osnabrücker Friedensgespräch steht für Dienstag, den 6. Juni um 19 Uhr im Rathaus bevor. Anlass sind diesmal die Ausschreitungen zwischen Jugendlichen und der Polizei, die im Herbst 2005 und in diesen Tagen erneut die französische Öffentlichkeit erschütterten.

Brennende Autos in den Vorstädten künden womöglich von neuen, schärferen sozialen Auseinandersetzungen mit Teilen der Gesellschaft, die sich ausgegrenzt und chancenlos fühlen. Die Ereignisse in Frankreich hatten sich aufgeschaukelt, nachdem zwei Jugendliche, von der Polizei verfolgt, zu Tode kamen. Die Ordnungskräfte gerieten in die Kritik und ebenso die Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher besonders aus Einwandererfamilien. Die »banlieue«, die Pariser Vorstädte, wurde zum Synonym für das Abgeschriebensein sozial kaum integrierter Bevölkerungsteile, mit deren Protest künftig zu rechnen sei.

Politiker und Sozialwissenschaftler müssen sich indessen heute auf eigene Erfahrungen vor Ort stützen sowie auf vergleichende und Einzelfalluntersuchungen, um die Frage zu beantworten, ob gewaltförmige Proteste auf den Straßen vermehrt auch in unseren Städte zu erwarten sind. Einwanderung, soziale Deklassierung, architektonische und ästheti-sche Unwirtlichkeit der Stadträume gehören wie in ganz Europa auch zur Wirklichkeit deutscher Großstädte. Hinzu kommen vielerorts die Vernachlässigung oder gar der Ausverkauf städtischer Infrastruktur. Intensiv wird daher die Frage verfolgt, was die Qualität urbanen Lebens ausmacht und wie die ideale Stadt heute auszusehen hätte.

Die Perspektiven für unsere Städte diskutieren der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Dr. Herbert Schmalstieg, der auch Vizepräsident des Deutschen Städtetages ist, sowie Dr. Marianne Rodenstein, Professorin für Soziologie und Sozialpolitik mit dem Schwerpunkt Stadt-, Regional- und Gemeindeforschung in Frankfurt/Main, und Dr. Hartmut Häußermann, Professor für Stadt- und Regionalsoziologie sowie Sprecher des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenfor-schung an der Humboldt-Universität Berlin.

Das Friedensgespräch wird von Dr. des. Daniela De Ridder von der Fachhochschule Osnabrück geleitet und ist zugleich Teil des Rahmenprogramms des 26. Internationalen Hansetages in Osnabrück.

 
 
Unterstützt vom Förderkreis Osnabrücker Friedensgespräche e.V