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Presseinformation
24. März 2006

 

Islamischer Atomstaat Iran?

Experten diskutieren Entwicklung im Mittleren Osten beim Friedensgespräch

Das Atomprogramm des Iran und die unnachgiebige Rhetorik seines Präsidenten Mahmud Achmadineschad sind die jüngsten Herausforderungen für eine europäische Friedenspolitik im Hinblick auf den Mittlern Osten. Der von Kriegen in Afghanistan und im Irak gezeichneten Region steht womöglich eine neue Eskalation der Gewalt bevor.

Unmissverständlich fordern die USA und die Europäische Union den Iran zum Verzicht auf die Atomtechnologie und zur Anerkennung des Existenzrechts Israels auf. Zudem wird dessen Unterstützung für islamistische Bewegungen wie die libanesische Hisbollah und die palästinensische Hamas als fortgesetzte Kampfansage des Iran gegen den Westen gewertet. Umgekehrt bestreitet das Land einerseits, sich überhaupt Atomwaffen beschaffen zu wollen, verweist aber zugleich auf seine unabweisbaren Sicherheitsinteressen angesichts der Umzingelung durch andere Atommächte oder Satellitenstaaten der USA. Als islamischer Gottesstaat sieht sich der Iran von realen und potentiellen Feinden umgeben.

Mit Ruprecht Polenz, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, der den Iran mehrfach bereiste, und Prof. Dr. Udo Steinbach, Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg, diskutieren am Freitag, den 31. März, ab 19 Uhr zwei ausgewiesene Experten die Kriegsgefahr und Friedens-Chancen für den Iran und die Region. Ruprecht Polenz hat seit 1994 ein CDU-Bundestagsmandat für Münster inne. Der Jurist war zuvor 10 Jahre lang Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Münster. Seit 1998 Mitglied im NRW-Landesvorstand seiner Partei, amtierte er im Jahr 2000 für wenige Monate als Generalsekretär der Bundes-CDU.

Der Islamwissenschaftler Steinbach leitet das Orient-Institut bereits seit 1976. Bei den Osnabrücker Friedensgesprächen, die mit dieser Veranstaltung ihr diesjähriges Programm starten, referierte er zuletzt 1998 zum Thema "Islam und der Westen".

Moderiert wird die Veranstaltung von dem aus dem Iran stammenden Osnabrücker Politologen Prof. Dr. Mohssen Massarrat, der sich jüngst mit einem Aufruf gegen einen Krieg gegen den Iran bundesweit öffentlich zu Wort meldete. Das Jahresprogramm der Friedensgespräche ist als Faltblatt erhältlich und kann bestellt werden (Tel. 0541 969 4468).

 
 
Unterstützt vom Förderkreis Osnabrücker Friedensgespräche e.V