Historische Schuld und verblassende Erinnerung

Wie weiter aus Geschichte lernen?

Statements und Diskussion mit

Beate Klarsfeld
Journalistin, Paris

Markus Meckel
Theologe und Politiker, letzter Außenminister der DDR, Mitglied des Bundestages 1990-2009

Prof. Dr. Bernd Weisbrod
Historiker, Universität Göttingen

Gesprächsleitung
Prof. Dr. Roland Czada, Universität Osnabrück


Lehren aus der Vergangenheit sind die Grundlage für eine bessere Zukunft. Wer sie ignoriert, riskiert neues Unheil. Aber Lektionen aus der Geschichte sind oft umstritten und tragen so zu neuen Konflikten bei. Erinnerung kann lästig werden, Vergessen erscheint da als bequemer Ausweg. Lehrende klagen häufig, Schüler hätten kaum Interesse für die Verstrickungen und Verbrechen der jüngeren Geschichte. Die Jungen fühlen sich nicht betroffen von dem, was nach NS-Terror und Shoa auf der Generation der Großeltern lastet. Und viele Familien, deren Kinder heute in der Schule davon hören, stammen aus der Türkei, aus Russland, oder anderen Weltregionen. Jetzt, wo kaum noch Opfer und Täter des Nationalsozialismus am Leben sind, bleiben stumme Zeugen: Mahnmale, Museen, Dokumentationen, Archive. Wie können und sollen sie in die politische Bildung eingehen? Wie beeinflussen neuere Ereignisse (wie der Mauerfall 1989) und gegenwärtige Konflikte die Erinnerungs- und Gedenkkultur? Wie können wir dem Vergessen entrinnen und zur Wahrheit stehen, wo Geschichte politisch instrumentalisiert wird und Unbelehrbarkeit, ›Postfaktizität‹ und ›fake news‹ den öffentlichen Diskurs beeinflussen? Die Frage, wie weiter aus der Geschichte lernen, hat nach dem, was heute in Europa und der Welt geschieht, neue Aktualität gewonnen.


28. März 2017, 19 Uhr, Aula der Universität, Neuer Graben 29/Schloss


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© Osnabrücker Friedensgespräche | Uwe Lewandowski

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