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Presseinformation
23. November 2017

 

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Braucht die Bundeswehr eine eigene Justiz?

Friedensgespräch zum Thema Militär und Justiz heute

Im neuen Gebäude der Uni-Bereichsbibliothek am Westerberg, Nelson Mandela-Platz 1, ist seit vier Wochen die Wanderausstellung »Was damals Recht war .... Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu sehen.

Als Teil des Begleitprogramms findet am gleichen Ort zum Ende der Laufzeit am Donnerstag, 30. November, 19 Uhr, ein Osnabrücker Friedensgespräch statt. Die Organisatoren wollen dabei die Thematik der Ausstellung aktualisieren: Sie fragen danach, ob in Deutschland, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs keine Sondergerichtsbarkeit für das Militär einrichtete, wieder Militärgerichte gebraucht werden. Anlass zu dieser Frage sind vermehrte Auslandseinsätze der Bundeswehr in Kriegs- und Krisengebieten, in denen keine rechtsstaatlichen Verhältnisse herrschen. Vorfälle wie die Bombardierung entführter Tanklastzüge im afghanischen Kundus im Jahr 2009, die auf Initiative der Bundeswehr erfolgte, wurden stattdessen vor deutschen Verwaltungs-, Zivil- und Strafgerichten verhandelt.

Als juristischer Experte erwartet wird Dr. Dieter Deiseroth, ehemaliger Richter am Bundesverwaltungsgericht, der langjährig u.a. in Wehrdienstsenaten des Gerichts amtierte. Deiseroth ist auch Mitglied des Beirates der International Association of Lawyers against Nuclear Arms (IALANA) und der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) sowie Autor zahlreicher juristischer Veröffentlichungen. Mit ihm diskutieren Prof. Dr. Christoph A. Rass vom Historischen Seminar der Universität Osnabrück und Prof. Dr. Roland Czada, Politikwissenschaftler am Ort. Die Runde wird moderiert von der Osnabrücker Historikerin Prof. Dr. Christiane Kunst. Die Teilnahme ist kostenlos.

Zuvor ab 18 Uhr besteht Gelegenheit zum Rundgang durch die Ausstellung mit Information durch Studierende des Faches Geschichte. Weitere Informationen: www.friedensgespraeche.de.

 
Unterstützt vom Förderkreis Osnabrücker Friedensgespräche e.V.