Friedensgespräch über das mittelamerikanische Land
ohne Armee
Am Mittwoch, den 7. Juni, 19 Uhr, steht mit Costa
Rica, dem Nachbarn Panamas und Nicaraguas, ein ganzes
Land im Scheinwerferlicht von Information und Diskussion
bei einem Osnabrücker Friedensgespräch.
Der kleine Staat schaffte 1949 seine Armee ab und verschrieb
freiwerdende Ressourcen ganz seinem Bildungswesen. Die
Folgen und die Strahlkraft dieser Entscheidung auf ganz
Mittelamerika und was die Friedensstadt Osnabrück davon
womöglich lernen kann, sind Themen eines Podiums, zu
dem der frühere Botschafter Costa Ricas in Berlin, José
Joaquín Chaverri Sievert, erwartet wird, ebenso der
Rektor der Universidad de Costa Rica in San José, Dr.
Henning Jensen Pennington. Hinzu kommen von der Universität
Osnabrück der Politikwissenschaftler Dr. Sebastian Huhn
und die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Susanne Müller-Using,
die das Gespräch leiten wird.
Seit 2014 verfügt die Universität über ein Costa Rica-Zentrum,
in dem Forschung und Lehre verschiedener Fachgebiete
interdisziplinär verbunden werden. So lag es nahe, einmal
eine breitere Öffentlichkeit zum genaueren Hinschauen
auf das lateinamerikanische Land einzuladen, das mit
seiner Friedensorientierung eine Parallele zur Friedensstadt
Osnabrück bieten kann.
José Joaquín Chaverri Sievert war lange für das Außen-
und Kultusministerium seines Landes tätig, mit Zuständigkeiten
u.a. im Bereich Presse- und Schulwesen, in der Diplomatenausbildung
sowie als Delegierter bei UN-Generalversammlungen und
in weiteren internationalen Gremien. Von 1987 bis 1990
und von 2010 bis 2011 war er Botschafter Costa Ricas
in Berlin.
Dr. Henning Jensen Pennington, 1950 in Honduras geboren,
studierte Psychologie in Costa Rica und an der Universität
Freiburg im Breisgau, wo er 1981 zum Dr. phil. promovierte.
Anschließend war er Dozent, Professor, Institutsdirektor,
Dekan und Vizechef an der Universität in San José, deren
Rektor er seit 2012 ist.
Dr. Sebastian Huhn arbeitet seit 2016 am Historischen
Seminar der Universität Osnabrück. Er studierte Geschichte
und der Politikwissenschaft in Hannover und an der Universidad
de Costa Rica. Von 2006 bis 2010 wiss. Mitarbeiter am
German Institute of Global and Area Studies (GIGA) in
Hamburg, promovierte er 2011 über dem Umgang mit Kriminalität
in Costa Rica.
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