EKD-Ratspräsident Bedford-Strohm diskutiert mit dem
Soziologen Hans Joas
Die Osnabrücker Friedensgespräche stellen ihren Podiumsgästen
am Donnerstag, 23. Februar, 19 Uhr, im Kongress-Saal
der OsnabrückHalle eine Glaubensfrage besonderer Art:
Wirkt die Reformation noch heute auf die Gesellschaft
und das Miteinander der Religionen? Dabei geht es um
Analyse und Diskussion der reformatorischen Bestrebungen
Luthers und seiner Zeitgenossen und ihrer bis heute
anhaltenden Auswirkungen auf Politik, Wirtschaft, öffentliches
Leben und gesellschaftliche Werte.
Martina Blasberg-Kuhnke und Reinhold Mokrosch, beide
Theologieprofessoren an der Uni Osnabrück, befragen
dazu den seit 2014 amtierenden Ratsvorsitzenden des
Evangelischen Kirche Deutschlands, Prof. Dr. Heinrich
Bedford-Strohm, und den Soziologen und Sozialphilosophen
Prof. Dr. Hans Joas, der an der Humboldt-Universität
zu Berlin lehrt.
Ein zweiter Fragenkomplex ist dem gegenwärtigen Verhältnis
der Religionen und Bekenntnisse zueinander gewidmet,
auf das Luthers Reformation ebenfalls ausstrahlt. Hier
geht es um die Untersuchung von Werten wie Glaubensfreiheit
und Toleranz, die absoluten religiösen Gewissheiten
gegenüberstehen, und deren tatsächlicher Geltung.
Der zuvor an den Universitäten in Gießen und Bamberg
lehrende Theologieprofessor Heinrich Bedford-Strohm
wurde 2011 zum Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern berufen. Geb. 1960 als Pfarrerssohn
im bayerischen Memmingen, studierte er Theologie in
Erlangen, Heidelberg und Berkeley/USA, promovierte 1992
in Heidelberg und war einige Jahre als Gemeindepfarrer
tätig. Bereits 2013 wurde er Mitglied im Rat der EKD.
Der Soziologe und Sozialphilosoph Hans Joas wurde 1948
in München geboren und war nach Abschluss seines Studiums
am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
tätig. 1987 wurde er Professor für Soziologie an der
Universität Erlangen-Nürnberg, 1990 wechselte er an
die Freie Universität Berlin, 2002 an die Universität
Erfurt, wo das Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche
Studien leitete. Als Gastprofessor folgte Joas Einladungen
in die USA, nach Kanada, Schweden, Österreich und Südafrika.
2012 wurde er Ehrendoktor der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Tübingen, 2013 Ehrendoktor
der Fakultät Sozialwissenschaften der Universität Uppsala
in Schweden.
Diese öffentliche Veranstaltung ist zugleich Abschluss
des Kongresses "Religionen, Reformen und gesellschaftlicher
Wandel" anlässlich des Jubiläums "500 Jahre Reformation".
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