Friedensgespräch mit Experten
Die diesjährigen Osnabrücker Friedensgespräche beginnen
am Donnerstag, 17. März, 19 Uhr, mit einer Expertenrunde
zum Thema »Kinder im Krieg« in der Schlossaula.
Dazu werden Christian Schneider, Geschäftsführer des
Deutschen Komitees für UNICEF, Dr. Areej Zindler, Ärztliche
Leiterin der Flüchtlingsambulanz für Kinder und Jugendliche
der Stiftung Children for Tomorrow am Uni-klinikum Hamburg-Eppendorf,
und Dr. Gehad Mazarweh, Psychologischer Psychotherapeut
aus Freiburg i.Br. erwartet.
Unter Leitung von Prof. Dr. Susanne Menzel von der
Universität Osnabrück wird erörtert werden, was Kriegserfahrungen
bei Kindern anrichten, wie und wo Kinder Schutz im Krieg
finden können, wie sie mit Bildern von Zerstörung, Verletzungen
und Toten umgehen und wie außergewöhnliche Ängste, die
die Kriegserfahrungen hervorrufen, von Kindern verarbeitet
werden. Vor dem Hintergrund steigender Zahlen minderjähriger
Bürgerkriegs- und Kriegsflüchtlinge etwa aus Syrien,
Afghanistan und afrikanischen Staaten sollen die besonderen
Bedürfnisse von Kindern, die in Kriegsgebieten leben
oder von dort stammen sowie die Möglichkeiten einer
adäquaten Aufnahme und Versorgung erörtert werden.
Ausgehend von der Lebenssituation dieser Kinder und
Jugendlichen und den Gefährdungen in ihren Heimatländern,
z.B. als Binnenflüchtlinge in Syrien oder in Jordanien
und Libanon, soll auch die besondere Lage, in die sie
in Deutschland bzw. in Europa kommen, beleuchtet werden.
Gefragt wird, welche sozialen, medizinischen, psychologischen
Assistenz- und Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und
Jugendliche hier bestehen bzw. erforderlich wären.
UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider studierte
Ethnologie, Politikwissenschaften und Publizistik und
war Redakteur der Westfälischen Nachrichten Münster
und freier Journalist, später Referent beim kirchlichen
Hilfswerk Adveniat in Essen. Bei UNICEF leitete er ab
2002 den Bereich Kommunikation und Kinderrechte.
Dr. Areej Zindler wuchs in Nablus/Palästina auf, nahm
1994 in Hamburg ihr Medizinstudium auf und absolvierte
eine Facharztweiterbildung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
und Psychotherapie. Seit 2002 arbeitet sie in der Hamburger
Flüchtlingsambulanz mit traumatisierten minderjährigen
unbegleiteten Flüchtlingen.
Dr. Gehad Mazarweh stammt aus dem christlichen Ort
Taibeh in Palästina. Aufgewachsen in Israel, studierte
er in Freiburg Psychologie, Soziologie und Kriminologie.
Mazarweh engagiert sich in der Ausbildung von Psychoanalytikern
bzw. Psychotherapeuten in den arabischen Ländern. Als
Dozent, Supervisor und Lehranalytiker wirkt er in Deutschland
an der Ausbildung von Psychoanalytikern mit.
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