Presseinformation, 3. April 2003
USA heute -Selbstverständnis und Politik
Friedensgespräch mit Norman Birnbaum und Brigitte Young am 10. April

Der US-Kriegseinsatz im Irak veranlasst in diesen Tagen viele zu schnellen Urteilen über die maßgeblichen Kräfte in diesem Konflikt. So liegt der Hort des internationalen Terrorismus für die einen gegenwärtig im Irak des Saddam Hussein, für andere ist dagegen Amerika zum großen Feind des Islam geworden, zum Verächter oder gar zum Zerstörer internationaler, multilateraler Institutionen wie der UNO oder dem Weltstrafgerichtshof in den Haag. Die gegenseitigen Vorhaltungen zwischen den Regierenden beiderseits des Atlantiks haben das internationale Klima rauer werden lassen.
Was hat sich verändert in den USA, seitdem Präsident Bush und seine Getreuen regieren? Welche Ziele verfolgt die einzig verbliebene Supermacht, und welche Mittel bringt sie dabei zum Einsatz? Was sind die innenpolitischen Konsequenzen für die Bürger in den USA und wie wird sich das Verhältnis der Europäer zu Amerika weiterhin entwickeln?
Einen »schwindelerregenden Abstieg auf das Niveau einer gelenkten Demokratie« in den USA konstatierte Norman Birnbaum schon vor Monaten für sein Land. Der Soziologe war Professor an der Georgetown University in Washington DC und Berater der Senatoren Robert Kennedy und Jesse Jackson sowie des Nationalen Sicherheitsrates der USA und der United Automobile Workers Union. Europa kennt er aus vielen Arbeitsaufenthalten in Berlin, Paris und Bologna. Norman Birnbaum ist Autor zahlreicher Publikationen, die auch in deutsch erschienen sind. Birnbaum leitet auch den Wissenschaftlichen Beirat des International Institute for Peace in Wien.
Die Politikwissenschaftlerin Brigitte Young, Gesprächspartnerin Birnbaums, ist seit 1999 Professorin an der Universität Münster. Die gebürtige Österreicherin lebte lange Jahre in den USA. Zu ihren Spezialgebieten zählt sie die Beziehungen zwischen Europa und den USA. Sie studierte ab 1972 u.a. an der University of California und der University of Wisconsin und bekleidetet später eine Professur an der Wesleyan University im Staat Connecticut. 1991 bis 1997 lehrte sie an der Freien Universität Berlin. Sie war bis 2002 Sachverständige der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages »Globalisierung der Weltwirtschaft: Herausforderungen und Antworten«. Statements und die anschließende Diskussion zum Thema am Donnerstag, den 10. April 2003 ab 19 Uhr, in der Aula der Universität im Schloss werden moderiert von Prof. Dr. György Széll.

Das virtUOS-Zentrum zur Unterstützung virtueller Lehre der Universität Osnabrück wird erstmals eine Videoübertragung des laufenden Friedensgeprächs zeitgleich im Internet anbieten. Abzurufen ist der Video-Stream von der Startseite der Universität www.uni-osnabrueck.de/ oder bei www.friedensgespraeche.de.