Presseinformation, 8. April 2002
Russland, Tschetschenien und die weltweite »Allianz gegen den Terror«
In Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Forum e.V., Berlin

Russlands Position zum internationalen Terror und zu regionalen Konflikten in Mittelasien - das ist das Thema beim nächsten Osnabrücker Friedensgespräch am Sonntag, den 21. April 2002, ab 11 Uhr in der Aula der Universität im Schloss. In Statements und anschließender Diskussion geht es um den Umgang Russlands mit bewaffneten Aufständischen in Tschetschenien, Inguschetien oder Abchasien, aber auch um die Lage in den früher sowjetischen, jetzt unabhängigen Staaten wie Armenien, Aserbaidschan oder Georgien.

In Usbekistan und Tadschikistan sind mit russischer Billigung mittlerweile US-amerikanische Militärs vor Ort. Im Zuge der von den USA geschmiedeten »Allianz gegen den Terror« ist Russland - für viele überraschend - an die Seite der USA getreten und beansprucht nun Rückendeckung für die Bekämpfung tschetschenischer Rebellen. Wiederholt wurde über dabei verübte Menschenrechtsverletzungen berichtet. Und die russische »Politik der freien Hand« gehe vor allem auch zu Lasten innenpolitischer Gegner der Regierung Putin sowie kritischer Journalisten, deren Arbeit durch Polizei und Justiz be- oder verhindert wird, wie zu hören ist.

Beim Friedensgespräch zu Gast sein wird der langjährige Leiter des ARD-Studios Moskau und designierte Chef des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin, Thomas Roth, der sich nicht erst während der letzten Monate als kritischer Bebachter der russischen Innen- und Außenpolitik profilierte. Für die ARD berichtete er seit 1991 immer wieder aus der russischen Hauptstadt und vielen an deren Orten des Landes. Sein Gesprächspartner wird der Politologe und Germanist Prof. Dr. Pjotr Fedossow sein, der Leiter des Wissenschaftlichen Dienstes des Russischen Föderationsrates. Pjotr Fedossow war von 1987 bis 1989 Gastprofessor in Deutschland. Von 1994 an war er Mitarbeiter des russischen Parlaments. Seit 1996 ist er Berater des Föderationsrates, die Kammer der Regionen Russlands. Darüber hinaus ist Fedossow publizistisch tätig.

Das Friedensgespräch findet in Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Forum Berlin statt, dessen Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Martin Hoffmann ein Grußwort an die Gäste richten wird. Die Gesprächsleitung hat Prof. Dr. Wulf Gaertner von der Universität Osnabrück. Der Eintritt ist frei.