Presseinformation, 25. Januar 2002
Ausländische Studierende unter Generalverdacht?
Aktuelles Vor-Ort-Thema bei den Osnabrücker Friedensgesprächen

Unter dem Titel »Terrorismusbekämpfung und Bürgerrechte: Ausländische Studierende im Raster der Fahndung« steht das erste Friedensgespräch des neuen Jahres, das am Montag, den 11. Februar 2002 um 19 Uhr in der Aula der Universität im Schloss beginnt. Den Anlass dazu lieferten die Folgen der Terroranschläge des 11. September in den USA. Nachdem die Öffentlichkeit und die politischen Verantwortungsträger erfahren mussten, dass die Spuren der Täter und Vorbereiter auch zu deutschen Hochschulen führten, setzen polizeiliche Fahndungsmaßnahmen wie die sog. »Rasterfahndung« nach Komplizen und potentiellen weiteren Gewalttätern ein. Die Folgen für ausländische Studierende auch in Osnabrück wurden schnell spürbar – im Verhältnis zu deutschen Kommilitonen, beim Kaufmann um die Ecke oder bei der Wohnungssuche. Durch die Zielgruppenfahndung unter den aus überwiegend islamischen Ländern stammenden Studierenden, die in Deutschland eine Hochschulausbildung absolvieren, sehen sich diese einem pauschalen Verdacht ausgesetzt und in zweifelhaftes Licht gerückt. Neben der aus Afghanistan stammenden Jurastudentin Homira Hakimi, derzeit Sprecherin der ausländischen Studierenden an der Universität Osnabrück, und Betroffenen, die ihre Erfahrungen schildern, werden Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Justizminister des Landes Niedersachsen und Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V., sowie Prof. Dr. Hansjürgen Garstka, der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, das Thema auf dem Podium diskutieren. Die Gesprächsleitung hat Björn Hacker, Referent für Hochschulpolitik des AStA der Universität Osnabrück.