I. Presse-Information, 16. März 2001
Carl-Ludwig Thiele und Lothar Evers beim Friedensgespräch über NS-Zwangsarbeiter-Entschädigung

Otto Graf Lambsdorff, der als Referent beim nächsten "Friedensgespräch" zur Zwangsarbeiterentschädigung am 22. März als angekündigt war, sagte wegen einer schweren Bronchitis kurzfristig den Besuch ab. An seiner Stelle werden der Osna-brücker Bundestagsabgeordnete Carl-Ludwig Thiele (FDP), der an den Beratungen zum Thema Zwangsarbeiterentschädigung im Bundestag beteiligt ist, und Lothar Evers, Mitglied im Kuratorium der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", im Osnabrücker Rathaus sprechen. Die Organisatoren bemühen sich außerdem um einen Sprecher einer der Osnabrücker Firmen die sich in der Stiftungsinitiative engagiert haben. Das ab 19 Uhr stattfindende Friedensgespräch wird moderiert von Dr. Sven Jürgensen, dem Leiter des Presse- und Informationsamtes der Stadt Osnabrück. Nachdem die Stiftungsinitiative in diesen Tagen versprochen hatte, die vorgesehene Summe von 5 Milliarden aufzubringen, ist die Pattsituation zwischen geforderter Rechtssicherheit und angemahnter Zahlung der Stiftungsmittel nur scheinbar überwunden. Lothar Evers, der auch mit dem Bundesverband "Information und Beratung für NS-Verfolgte" die Opferansprüche durchsetzen will, dazu heute skeptisch: "Am 11. April läuft in Polen, am 11. August in allen anderen Ländern die Antragsfrist zur Bundesstiftung ab und Kanzler Schröder ist es bis jetzt nicht gelungen, die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zu einer Einzahlung in die vom Parlament beschlossene Bundesstiftung zu bewegen. Das wird die Erledigung der in Amerika anhängigen Klagen erschweren, in jedem Fall jedoch die Auszahlungen an die Überlebenden um Monate verzögern. In dieser Zeit werden mindestens 24.000 weitere Berechtigte der Bundesstiftung sterben. Über 200 sind es jeden Tag." Wichtiger Hinweis: Der für den 22. März zu Ehren Graf Lambsdorffs von der Stadt Osnabrück vorbereitete Empfang im Friedenssaal ab 18 Uhr entfällt.

 

II. Presse-Information, 21. März 2001
Podium komplett nach Lambsdorff-Absage

Der Vizepräsident der IHK-Osnabrück-Emsland, der Osnabrücker Unternehmer Gerd-Christian Titgemeyer, wird am Donnerstag, den 22. März, ab 19 Uhr mit den Bundestagsabgeordneten Carl-Ludwig Thiele und Lothar Evers vom Bundesverband "Information und Beratung für NS-Verfolgte" über NS-Zwangsarbeiter-Entschädigung diskutieren. Das Friedensgespräch findet im Ratssitzungssaal des Rathauses statt; der von der Stadt Osnabrück ursprünglich vorgesehene Empfang im Friedenssaal ab 18 Uhr entfällt. NDR4 Info (UKW 87,6) sendet als Vorbericht am 22. 3. um 6.40 Uhr und 8.40 Uhr ein Portrait des ehemaligen polnischen Zwangsarbeiters Ludwik Krasucki, der der polnischen Delegation bei den Entschädigungsverhandlungen angehörte (Autor: Bernd Musch-Borowska, ARD-Korrespondent in Warschau).