Presse-Information, 31. Januar 2001
Müssen Heiratswillige verschiedenen Geschlechts sein?
Rita Waschbüsch, Volker Beck und Maren Kroymann diskutieren in Osnabrück über die »Homo-Ehe«.
Die Gesprächsleitung hat Dr. Rolf Düsterberg, Universität Osnabrück.

Die von der rot-grünen Bundesregierung betriebene gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften hat Aufregung verursacht. Die frühere Vorsitzende des Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Rita Waschbüsch, der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck, auch Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland, und die Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann, die sich schon vor Jahren zu ihrer lesbischen (Neu-)Orientierung bekannte, bestreiten am Mittwoch, den 31. Januar 2001, ab 19.30 Uhr in der Aula der Universität (Schloss) das erste Osnabrücker Friedensgespräch in diesem Jahr. Muss der Staat, sollen wir alle »Ja« sagen, wenn homosexuelle Paare standesamtlich getraut werden wollen? – Das fragt sich die breitere (heterosexuelle) Öffentlichkeit. Sollen denn Schwule und Lesben den bürgerlichen Ehe-Zirkus auch noch mitmachen und sich noch dazu mit gesetzlichen Halbheiten begnügen? – Das fragen sich Teile der ›Szene‹. Es geht um die bisher übersehene oder verdrängte Lebensform der gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft und um ihre künftige rechtliche Stellung. Und es geht für viele darum, ob nicht Institutionen wie die Ehe und die Familie durch ›Homo-Heiraten‹ entwertet werden und damit eine Lebensform gesellschaftlich über Gebühr anerkannt wird, die die Mehrheit missbilligt. Inzwischen passierte der Entwurf eines neuen Lebenspartnerschaftsgesetzes (LPartG) den Bundestag und den Bundesrat. Das Gesetz könnte somit zum Sommer 2001 in Kraft treten. Die Regelung steuerlicher und versorgungsrechtlicher Fragen bleibt aber weiterhin offen ...