Öffentliche Lesung, Gespräch und Flötenspiel
Als aufstrebende Wirtschaftsmacht ist China längst
zu einem Global Player aufgestiegen. Gleichzeitig kennzeichnet
das Reich der Mitte eine strenge Diktatur, die mit aller
Härte gegen Regierungskritiker vorgeht. Der Schriftsteller
Liao Yiwu floh im Jahr 2012 nach jahrelanger Haft und
Folter aus China über Vietnam nach Berlin. Am Mittwoch,
27. Juni, liest Liao Yiwu um 18 Uhr aus seinem Roman
»Die Wiedergeburt der Ameisen« im Osnabrücker
Schloss. Der Eintritt zu der Veranstaltung des Germanistischen
Kolloquiums und der Osnabrücker Friedensgespräche ist
frei.
Eine Vielzahl seiner Werke ist inzwischen in deutscher
Sprache erschienen. In China darf er schon lange nicht
mehr publizieren. Im Mittelpunkt des Abends steht sein
Roman »Die Wiedergeburt der Ameisen«, der
2012 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichnet wurde. Das Werk ist nur in deutscher Sprache
erschienen. Das chinesische Manuskript wurde stückweise
aus dem Gefängnis geschmuggelt. Die eigene Familiengeschichte
verschränkt sich darin mit der Geschichte Chinas. Das
Greuel wird klar benannt, doch bestimmen Mut und Gelassenheit
die Atmosphäre des Buchs. Die Freiheit der Literatur
setzt sich durch.
Liao Yiwu stellt kurze Passagen im Original vor, dann
liest die Sinologin und Übersetzerin Karin Betz (Georg-August-Universität
Göttingen) aus dem Roman, und im anschließenden Podiumsgespräch
analysiert Herbert Wiesner (Berlin), der ehemalige Generalsekretär
des deutschen PEN-Zentrums, Zensur und Verfolgung der
Schriftsteller in China. Prof. Dr. Christoph König (Universität
Osnabrück) moderiert den Abend, der durch das Flötenspiel
von Liao Yiwu zu einem kleinen Gesamtkunstwerk wird.
Weitere Informationen für die Redaktionen: Prof. Dr.
Christoph König, Universität Osnabrück, Institut für
Germanistik, Neuer Graben 40, 49074 Osnabrück, Tel.
+49 541 969 4030,
Markus Beckedahl ist netzpolitischer Aktivist und Journalist.
Sein 2002 gegründetes Portal netzpolitik.org wurde schon
mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnet. Seit 2007
ist Beckedahl auch verantwortlich für die regelmäßig
in Berlin stattfindende »re:publica«, die
führende deutschsprachige Konferenz zu Themen der digitalen
Gesellschaft und sozialen Medien.
Einlasskarten zu dieser Veranstaltung sind vorab erhältlich
auf Anfrage per E-mail an ofg@uni-osnabrueck.de. Der
Eintritt ist frei, Einlass ab 18 Uhr. Weitere Informationen:
www.friedensgespraeche.de.
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